Als Newbie auf der Messe
5000 Aussteller aus 68 Nationen, jede Menge Innovationen und unzählige Foren: Die Medizinmesse Medica in Düsseldorf ist eine der größten ihrer Art. Bringt es etwas, sich als Medizinstudent in diesen Trubel zu stürzen? Max Arslan und Malte Fleckenstein, beide in Düsseldorf an der Uni und kurz vor dem Start ins Praktische Jahr, probieren es aus.
Die zwei sind offen für alles, wollen sich erst einmal treiben lassen. Gespannt sind sie auf die digitalen Trends, die auf der Messe präsentiert werden: „Als Millennials haben wir natürlich Lust unterschiedliche Gadgets auszuprobieren“, meint Malte. Angst, dass eines Tages Roboter ihren Job als Ärzte übernehmen könnten? Da sind beide gelassen, sie sehen die Technologie eher als nützliche Unterstützung bei Routinetätigkeiten. „Vielleicht bin ich da auch zu optimistisch“, so Max. „Aber die Medizin wird niemals ohne das Zwischenmenschliche auskommen.“ Er plant, später in die Anästhesie zu gehen, heute will er sich auf jeden Fall noch einige moderne Beatmungssysteme ansehen. Malte hat sich bei der Fachrichtung noch nicht festgelegt. Ob der Tag heute ihm bei der Entscheidung weiterhilft?
Für beide ist klar: Sie wünschen sich später einen Job, der Technik und den empathischen Umgang mit Patienten kombiniert. Malte kann sich gut vorstellen, sich eines Tages mit einer eigenen Praxis niederzulassen, er schätzt die Freiheit, die damit verbunden ist. Ganz anders Max – für ihn wäre das eine Horrorvorstellung. Er würde später am liebsten in einer Uniklinik arbeiten und sich dort mit komplexen Krankheitsbildern beschäftigen. Die wirtschaftliche Verantwortung einer Freiberuflichkeit macht Max eher Angst.
Patientenarmbänder und Touchscreens
Die beiden ziehen los: Sie sehen sich Wearables an, informieren sich über Nützliches für den Klinikalltag wie innovative Patientenarmbänder. Fasziniert sind sie von den neuen Beatmungssystemen, die fast ausschließlich über Touchscreens zu bedienen sind. Sie lassen sich die Funktionen erklären und kommen ins Gespräch mit den Beratern einiger Hersteller. Wie international die Messe wirklich ist, wie viel Aufwand viele Aussteller treiben, um sich hier zu präsentieren – das überrascht Max und Malte dann doch.
Und noch ein Thema wirkt auf die beiden ziemlich komplex: Die politischen Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt und die Quellen, aus denen sich das das Einkommen der Ärzte speist. „Das System ist schon ziemlich verwirrend“, sagt Malte. Geld, meinen die beiden, war zwar nicht die entscheidende Triebfeder, den Arztberuf zu wählen. „Aber es ist schon beruhigend, dass man heute als Arzt mit einem überdurchschnittlichen, sicheren Einkommen rechnen kann“, so Max. Am „Arzt im Fokus“-Stand der apoBank hören die zwei sich einen Vortrag an über die Honorarquellen der Mediziner. Beim Test, ob die beiden echte Gründer-Gene haben und die richtige Persönlichkeit für eine Selbstständigkeit, folgt die große Überraschung:
Noch einmal zur Medica im nächsten Jahr? Malte will lieber erst einmal mehr Erfahrungen sammeln, um besser gerüstet in die Gespräche mit den Ausstellern zu gehen. Max aber hat Blut geleckt. Er will wiederkommen 2018: „Klar, warum nicht? Ich würde die Trends gerne im Blick behalten - und das funktioniert hier sehr gut.“
Du willst noch mehr wissen über Max und Maltes Besuch auf der Medica 2017? Dann sieh dir unseren Film über den Messetag der beiden an.