Dein bester Moment
Disziplinierte Karrieremenschen, die sich am liebsten hinter Büchern verstecken? Von wegen: In den Beiträgen, die Deutschlands angehende Heilberufler beim Fotowettbewerb „Dein bester Moment“ der apoBank eingereicht haben, zeigen sie sich von ihrer emotionalen Seite.
Über 100 Studierende haben ihre persönlichen besten Momente gepostet. Pharmazeuten sind ebenso vertreten wie Humanmediziner, Zahnärzte und Veterinäre in spe. Der beliebteste Beitrag stammt von Steffi und Miri, zwei Studentinnen, die nach langer Wartezeit endlich ihre Zulassung für die Humanmedizin erhalten haben. Nur knapp dahinter lag der Post des OP-Novizen Nafi (Bild rechts), in dem er sich über seinen ersten selbst durchgeführten Eingriff freut.
Überhaupt scheint es für angehende Heilberufler eine charakteristische Begeisterungs-Kurve zu geben: Bei den Anfängern dominiert noch die Freude darüber, zum Wunschfach zugelassen worden zu sein. Besonders bei denjenigen, die wie Miri und Steffi, lange darauf warten mussten. Fortgeschrittene jubeln dann vor allem über Glücksmomente, wenn die Paukerei fürs (Vor-)Physikum oder den Präpkurs endlich überstanden ist. Das erste Gläschen Sekt nach der Prüfung wie bei Smarti aus Ulm, der Erholungs-Trip mit den Mitstreitern zur Belohnung nach stressigen Phasen scheint für echte Höhepunkte im harten Uni-Alltag zu sorgen.
Zicklein im Supermarkt
Ganz oben auf der Glücksmomente-Skala rangieren für viele aber die Augenblicke, in denen sie dann endlich selbst medizinisch Hand anlegen dürfen. Insbesondere die Geburtshilfe scheint Humanmedizinern und Veterinären emotionale Höhenflüge zu bescheren. Der erste miterlebte Kaiserschnitt, die Erleichterung, wenn sich ein Frühchen nach den ersten kritischen Tagen erholt – das sind Momente, die viele Mediziner in spe in Begeisterung versetzen. Lotti aus München zum Beispiel erzählt vom Zicklein Lisbeth, das sie die ersten Lebenswochen selbst in den Supermarkt mitgenommen hat. Für Lia, Studentin in Bonn, bleibt der feste Griff eines frühgeborenen Babys in Ghana unvergesslich. Kinder sind ohnehin der Renner für viele Teilnehmer: Allein sechs Beiträge zeigen angehende Ärzte bei Teddyklinik-Aktionen, die kleinen Patienten die Angst vor Krankenhaus und Praxis nehmen sollen.
Nur die Zahnmediziner freuen sich fachbedingt eher über andere Themen. Ihre persönliche Bohrer-Premiere zum Beispiel – und sei es, um ein Einhorn zu versorgen. Oder sie berichten, wie ein besonders hartgesottenes Zahni-Team aus Köln, über den Kumpel mit dem akuten Frontzahn-Trauma, der statt zum Notdienst lieber mit zur Party fährt. Pharmazeuten-Humor ist offenbar genauso schwarz: Adrianna aus Düsseldorf präsentiert verkohltes Labor-Equipment nach einer misslungenen Vakuumdestillation, Louis sein ausgeprägtes Schlafdefizit nach Tagen zwischen Reagenzgläsern.
"Damit wird alles noch ein bisschen besser!"
Doch nicht alle Posts sind unbedingt spektakulär. Viele Teilnehmer laden einfach Gruppen-Selfies hoch, die sie mit Lernpartnern und Kommilitonen zeigen, freuen sich über enge Freundschaften und gemeinsam überstandene Büffel-Phasen. „Wenn ich eines im Studium gelernt habe, dann ist es, wie wertvoll gute Freunde sind“, schreibt etwa Judith aus Essen zu ihrem Foto. „Damit wird alles noch ein bisschen besser!“
Ende Dezember 2017 haben wir die Gewinner des Wettbewerbs ausgezeichnet. Neben dem Hauptpreis, der an Steffi und Miri ging, haben fünf weitere Teilnehmer Jurypreise für ihre Einreichungen bekommen.