Keine Angst vor Kursschwankungen
In unserer Anlage-Kolumne für Heilberufe-Studenten erklärt Finanzexpertin Inga Krzeczkowska von der apoBank, worauf du bei der Geldanlage achten solltest. Diesmal im Fokus: Wie du als Anleger von schwankenden Aktienkursen profitieren kannst.
Wieso sind Blumen am Valentinstag besonders teuer? Und Strandmuscheln im Winter sehr günstig? Die Antwort ist einfach: Es liegt an der aktuellen Nachfrage der Kunden nach dem jeweiligen Produkt. Gleiches gilt für Aktien. Wollen sich, z. B. aufgrund positiver Gewinnaussichten, viele Anleger an einem Unternehmen beteiligen, steigt dessen Aktienkurs - sind die Perspektiven eher mau, fällt er. Diese Schwankungen können, je nach Nachrichtenlage, recht spontan auftreten und unter Umständen auch heftig ausfallen.
Das klingt zunächst einmal beunruhigend. Bei genauerem Hinsehen können Anleger diese Schwankungen aber sogar für sich nutzen. Wer z. B. regelmäßig einen festen Betrag in einen Sparplan auf Aktienfonds einzahlt, erhält je nach Preis dieses Fonds mal mehr, mal weniger Anteile. Anders gesagt: Er kauft großzügig ein, wenn die Kurse niedrig sind, und hält sich zurück, wenn die allgemeine Nachfrage hoch und der Fonds deshalb teuer ist. Dieses antizyklische Verhalten zahlt sich langfristig aus, wie das folgende Beispiel zeigt:
Ein Anleger investiert jeden Monat 100 Euro in einen Fondssparvertrag. Im ersten Monat kostet ein Fondsanteil genau 100 Euro - also kommt einer ins Depot. Einen Monat später sind die Kurse gestiegen. Der Preis des Anteils beträgt jetzt 104 Euro. Entsprechend kauft der Anleger nur 0,96 Anteile. Im dritten Monat schließlich fällt der Kurs des Fonds auf 91 Euro. Für 100 Euro gibt es also 1,10 Anteile. Nach einem Vierteljahr hat der Anleger für 300 Euro 3,06 Fondsanteile gekauft. Hätte es dagegen keine Schwankungen gegeben und der Kurs wäre die ganze Zeit bei 100 Euro geblieben, hätte er sich nur drei Anteile leisten können.
Folglich gilt: Keine Angst vor Kursschwankungen! Wer regelmäßig spart, kann das Auf und Ab an der Börse nicht nur ausgleichen, sondern sogar davon profitieren.
Autorin Inga Krzeczkowska, Abteilungsleiterin Analytics & Engineering bei der apoBank