Nein, Grafik-Design wollte sie dann doch nicht studieren, zu unsicher. Obwohl sie so gerne zeichnet, kreativ ist, sich ungewöhnliche Stories ausdenkt. Anna Schulze Entrup hat sich stattdessen für Pharmazie entschieden – und arbeitet parallel zum Studium bei Meditricks mit, dem Start-up, das mit visuellen Eselsbrücken angehenden Ärzten beim Lernen hilft.
Ich habe hier in Freiburg eine Präsentation von Meditricks in einem Startup-Zentrum gesehen, mich mit den Gründern verabredet – und beim Kaffeetrinken war dann schnell klar, dass ich dabei sein will. Eselsbrücken fürs Studium habe ich vorher schon gezeichnet, mir macht es einfach Spaß, naturwissenschaftliches Wissen und kreatives Arbeiten zu verbinden. Seit einem Jahr bin ich dabei, das Zusammenspiel im Team ist super. Ich hätte gerne noch viel mehr Zeit, mich da zu engagieren.
Du willst die Meditricks mal ausprobieren - und hast schon einen Zugang zu AMBOSS, zum Beispiel über die Uni? Dann erzähl uns in maximal 10 bis 15 Sätzen, wie du mit Vorurteilen gegenüber den verschiedenen Heilberufs-Fächern umgehst: Was denkst Du selbst über Human-, Zahn- und Tiermediziner oder Pharmazeuten? Was ist typisch für wen, welche Vorurteile deinem eigenen Fach gegenüber sind dir schon begegnet? Schick einfach bis spätestens 28. Februar 2019 eine Mail mit deinen persönlichen Erfahrungen an scrubsmag@apobank.de.
Mitmachen können alle Studierenden der akademischen Heilberufe (siehe Teilnahmebedingungen und Datenschutz), die besten Beiträge werden auf scrubsMag veröffentlicht. Pro eingesandtem Beitrag gibt es einen Gutscheincode im Wert von 39 Euro für einen sechs Monate lang gültigen Zugang zu den Meditricks in AMBOSS zu gewinnen.
Bitte schick uns mit deinem Beitrag auch eine aktuelle Immatrikulationsbescheinigung, damit die Teilnahmeberechtigung geprüft werden kann.
Ich bin vor allem für die Pharmakologie-Themen zuständig, da kann ich mein Wissen am besten einbringen. Ganz am Anfang habe ich zum Beispiel die Lernbilder zu den Anti-Hypertensiva mitentwickelt. Da ist der Hyper-Toni der Star eines Festivals mit verschiedenen Bühnen für die einzelnen Wirkstoffgruppen, am Eingang sind die Betablocker platziert. Die Idee und die ersten Skizzen stammen von mir, im Team haben wir das dann weiterentwickelt.
Am Anfang steht die Recherche, da lege ich ein richtig umfangreiches Dossier an und schaue, was es an aktuellen Papers zum Thema gibt. Dann entwickle ich eine Geschichte dazu und tausche mich mit anderen Autoren aus dem Meditricks-Team dazu aus, jeder steuert Ideen bei. Nach ein paar Wochen sind wir meist soweit, dass wir einen unserer Profizeichner briefen können: Was soll auf dem Shirt stehen, das eine Figur anhat? Wie sehen die Farben genau aus? Das legen wir genau fest.
Die Neurolebkuchen für Neuroleptika mag ich besonders, das sind die Protagonisten unseres aktuellen Projekts zu Psychopharmaka. Oder den bipolaren Bär mit Eisbärkopf und Pinguinkörper. Überhaupt das ganze Personal, das bei den Selektiven Serototin-Wiederaufnahmehemmern auftaucht, da steckt viel Herzblut von mir mit drin. Obwohl, noch lieber ist mir die miauende Katze auf den Kränen, die für Migräne (Mi-Kräne) steht.
Klar, jeder Ideengeber bei uns hat seinen eigenen Stil: Einige wollen immer eine Love Story einbringen, andere hätten am liebsten andauernd Tier-Figuren. Mir ist es eher abstrakt lieber, ich schlage gerne Analogien zu berühmten Künstlern vor, zum Beispiel ein Gesicht, das aussieht wie von Picasso gemalt oder ein Buffet, das an Bilder eines niederländischen Malers erinnert.
Zwei andere Pharmas sind auch noch dabei, aber es stimmt: Die Mediziner sind in der Überzahl. Mir gefällt das ganz gut, die haben viel Respekt vor unserem naturwissenschaftlichen Know-how. Gleichzeitig profitiere ich von ihrem Wissen über die Krankheitsbilder. Ich finde es schön, diesen Austausch zu haben, an der Uni findet er ja nicht so regelmäßig statt.
Hier in Freiburg sind auch viele Kommilitonen von mir am Start, da läuft das meiste über Mund-zu-Mund-Propaganda. Wer´s einmal ausprobiert hat, der merkt einfach, dass es super funktioniert, über Geschichten zu lernen. Ich stecke gerade selber in den Examensvorbereitungen, da kommt mir das ganze Wissen, dass ich mir für die Meditricks-Recherchen erarbeitet habe, sehr zugute.
Strukturformeln aus der Pharmazie sehen für Anna aus wie mehr oder weniger gedeckte Tische.
Dann beginnt mein Praktisches Jahr, erst einmal bin ich in einer Krankenhausapotheke, im Anschluss in einer öffentlichen Apotheke. Mal sehen, wo ich dann als fertige Apothekerin tatsächlich lande. Ich will aber unbedingt versuchen, zumindest nebenher weiter für Meditricks zu arbeiten. Es gibt noch viele komplizierte Medikamentennamen, die man sich über Bildergeschichten viel leichter merken könnte. Oder die Strukturformeln, die wir Pharmazeuten lernen müssen. Manche sehen zum Beispiel aus wie gedeckte Tische.
Für alle, die beim Lernen lieber aufs gute alte Buch vertrauen, gibt es die Meditricks auch im Printformat. Das Antibiotika-Buch erklärt auf insgesamt 108 Seiten die gängigsten Wirkstoff-Klassen anhand von Symbolen, Figuren und Comics.
Gleich zwei Bände umfasst das Infektiobuch zur Klinischen Infektiologie und Mikrobiologie: Band 1 widmet sich Pädiatrie, sexuell übertagbaren Erkrankungen, Neuorologie und Augeninfektionen. Im Band 2, der im Februar 2019 erscheinen soll, geht es vor allem um Reiseerkrankungen, Gastroenterologie, Pneumologie und Kardiologie.