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Manchmal klingen sie schlicht, aber es steckt viel medizinische Wahrheit darin: Volksweisheiten wie "Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern" gehören quasi zum kulturellen Erbe, auch über populäre Redewendungen wie "da bleibt mir die Luft weg" denken wir im Alltag nicht groß nach. Kaum jemand weiß, wer solche Formulierungen ursprünglich geprägt hat. Erkennst du, welche Sprichwörter hier dargestellt sind?
Die Zeit heilt alle Wunden
Schon die Römer kannten die Phrase "dies levat luctum", zu deutsch "die Zeit lindert den Schmerz". Die Erfahrung, dass Körper und Seele oft von selbst heilen, wenn man sie nur lässt, ist heute so aktuell wie in der Antike.
Etwas auf Herz und Nieren prüfen
Steht schon in der Bibel. "Lass der Gottlosen Bosheit ein Ende nehmen, aber die Gerechten lass bestehen; denn du, gerechter Gott, prüfest Herzen und Nieren", heißt es in den Psalmen. Zu biblischen Zeiten galt das Herz als Sitz des Verstandes. In den Nieren, so glaubte man, sei dagegen die Gefühlswelt zuhause.
Hals und Beinbruch!
Geht lautlich auf das jiddische "hazloche un broche" zurück, was "Erfolg und Segen" bedeutet. Nach altem Aberglauben dachte man, dass gute Wünsche das Gegenteil bewirken, wenn man sie ausspricht. Deshalb wünschen sich Seeleute nach alter Sitte auch "Mast- und Schotbruch".
Die Dosis macht das Gift
Die pharmazeutische Weisheit schlechthin. "Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist", schreibt Paracelsus in seiner dritten Defensio. Die Toxikologie spricht heute von "kritischer Grenzwertkonzentration".
Da gefriert mir das Blut in den Adern
Übertrieben, aber es steckt ein wahrer Kern in dieser Formulierung: Blut gerinnt rascher, wenn jemand in Panik ist. Dahinter steckt ein wichtiger Überlebensmechanismus. Unter Stress produziert der Körper mehr Fibrin, im Notfall schließt sich eine Wunde damit schneller.
Jemandem auf den Zahn fühlen
Diese Redewendung lässt sich erstmals im 17. Jahrhundert nachweisen. Sie entstammt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Zahnmedizin, sondern dem Pferdehandel: Alter und Zustand eines Pferdes beurteilte man schon seit langem gerne anhand seines Gebisses.
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