Was kostet mich die Apotheke?

Was kostet eine Apotheke_Analyse apoBank
  • Beruf & Karriere
  • 30.08.2017

Das Examen vor Augen… da stellt sich die Frage nach der Zukunft. Eine Option: der Sprung in die Selbständigkeit. Doch was kostet der Traum von der eigenen Apotheke? Die apoBank-Analyse „Apothekengründung 2016“  zeigt, wie viel Geld Existenzgründer durchschnittlich in die eigene Apotheke investieren.

Eins vorweg: Der Apothekenmarkt ist ein klassischer Übernahmemarkt. Es lohnt also ein Blick darauf, was die Übernahme einer Haupt- bzw. Einzelapotheke im Schnitt kostet.

2016 waren das 552.000 Euro. Davon gingen 396.000 Euro als Übernahmepreis an den Abgeber, 121.000 Euro wurden für das Warenlager an den Abgeber gezahlt und 35.000 Euro in die Technik und Einrichtung der Apotheke gesteckt.  

Übernahmepreise für Apotheken: von günstig bis luxuriös

Allerdings ist bei den Zahlen Achtung geboten: „Die Gesamtinvestitionen von 552.000 Euro sind ein Durchschnittswert. Man muss sich bewusst machen, dass die reinen Übernahmepreise – also das, was man an den Abgeber zahlt - sehr stark variieren. Bei einem Viertel der Apothekenverkäufe liegt der Übernahmepreis unter 150.000 Euro; bei etwas mehr als 20 Prozent über 600.000 Euro“, erklärt Bernd Köhler, Spezialist für Entwicklungen auf dem Apothekenmarkt bei der apoBank. „Entsprechend können Existenzgründer in Summe sowohl deutlich weniger als auch deutlich mehr als durchschnittlich 552.000 Euro investieren.“

Apotheken in der Kleinstadt hochpreisig

Wie viel man investieren muss, hängt auch von der Lage ab. Und - ob man es glaubt oder nicht - die Kleinstadt ist für Gründer ein teures Pflaster: Im Schnitt legen Apotheker hier 641.000 Euro auf den Tisch – in der Großstadt sind es nur 428.000 Euro. „In den Großstädten herrscht ein großer Konkurrenzdruck und das Kostenniveau ist in der Regel höher als in anderen Regionen, entsprechend erzielen die Apotheken hier oft geringere Betriebsergebnisse. Und das wiederum spiegelt sich in geringeren Übernahmepreisen und damit auch in geringeren Gesamtinvestitionen wider“, so Köhler.
 

Männer stehen auf umsatzstarke Apotheken

Die apoBank-Analyse zeigt zudem, dass Männer deutlich stärker investieren als Frauen. Im Schnitt bezahlen sie mit 628.000 Euro rund ein Viertel mehr als weibliche Gründer (493.000 Euro). Hintergrund ist, dass Männer sehr viel häufiger ein Auge auf umsatzstarke Apotheken werfen. Gleiches gilt für junge Existenzgründer. Auch sie investieren deutlich offensiver und in umsatzstärkere Apotheken als ältere Existenzgründer.

Nur eine Apotheke? Nein, mehrere!

Ein weiterer Trend im Markt ist, dass Gründer zunehmend Apotheken-Verbünde kaufen. 2016 wurde rund ein Viertel der Apotheken im Verbund übernommen, d. h. es wurde eine Hauptapotheke mitsamt Filialapotheke(n) übernommen. Im Schnitt besteht ein solcher Verbund aus 2,1 Apotheken und schlägt mit Gesamtinvestitionen von 1,353 Mio. Euro zu Buche.

Junge Apotheker im Kommen: U30 und selbständig

Dass der Schritt in die Selbständigkeit nicht nur etwas für ältere Semester ist, geht ebenfalls aus der Analyse hervor: 63 Prozent der Gründer sind jünger als 40 Jahre. Rund jeder zehnte Gründer geht sogar noch vor dem 30. Geburtstag in die Selbständigkeit.

Wenn du also mit dem Gedanken spielst, dich nach dem Examen mit einer eigenen Apotheke selbständig zu machen, dann muss nicht zwingend viel Zeit ins Land gehen. Los geht‘s!
 

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